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De Josef hät de Blues




Der Kinder- und Jugendchor Thalwil führte am 22. und 24. Dezember 2007 mein Musical "De Josef hät de Blues" auf.
Josef ist nicht so ganz im Strumpf, er hat viel Arbeit, seine Frau ist schwanger und nun muss er auch noch nach Bethlehem! Nur das Singen ist ihm noch nicht vergangen!
1. Josef-Blues
2. Arme, arme Josef (Rap)
3. Full house!
4. Blue Bethlehem
4b. Intermezzo: Josef's Night5. Mir sind Ängel
6. Friede uf Erde*
7. Alli durenand (Hirte-Rock)*
8. Hirte-Bossa
9. Josef-Swing
* erschienen im Liechtblick
Josef, Bild: Benno Schöb


Ich möchte den "Josef" sobald als möglich veröffentlichen, bitte informieren Sie sich hier wieder über den Stand der Dinge. Momentan sind alle Titel in einer aufführbaren Rohfassung vorhanden, die Zwischentexte in einer Glarnertütsch- und in einer Züritütsch-Fassung. Der "Josef" wurde von den Kindern und den Zuhörern sehr gut aufgenommen. Vielen herzlichen Dank auch an dieser Stelle den Kindern von Thalwil, meiner Frau Gabriela Schöb, Barbara Müller-Zwygart, Andy Harder und den Musikern der Uraufführung Christoph Gantert, Trompete, Moritz Meyer, E-Bass und Patrick Scherrer, Schlagzeug!

Artikel im Thalwiler Anzeiger von Frau Viviane Schwizer vom 22.12.07

«Ein Freund ist zu uns auf die Welt gekommen»

«De Josef hät de Blues»: So heisst die «Weihnachtsmusik» von Peter Freitag, die Kinder am kommenden Samstag und am Montag öffentlich vortragen werden. In der Hauptprobe am Mittwochnachmittag in der reformierten Kirche Thalwil übten die vielen Kinder unter Leitung von Gabriela Schöb fleissig.

Mitten im Tohuwabohu in der Hauptprobe in der reformierten Kirche sucht auch die 12jährige Isabelle ihren Platz im Chor der rund 70 Kinder. Sie freut sich auf «De Josef hät de Blues»: Das fröhliche Singen und Klatschen der Lieder, die eine Band modern untermalt, gefällt ihr. Nachdenklich besingt sie im Kreis ihrer vielen Freundinnen und Freunde aber auch die mühsame Herbergssuche der weltbekannten Familie: «Nienet häts Platz, alles isch bsetzt». Zur weiten Reise von Josef & Co meint sie: «Mir würde es schrecklich ´stinken´, soweit laufen zu müssen. Aber ich wäre auch gegangen, wenn ich dann meine Heimat wieder gefunden hätte».

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Dies «weite Lauferei» beschäftigt auch den 11jährigen Nicola. «Josef war einer, der in seinem Beruf Stühle herstellte», erklärt er. Die 72 Stühle seien fertig gewesen, als er den Befehl bekam, mit dem Esel und Maria nach Bethlehem aufzubrechen. Er stellt sich die Situation genau vor: «Das ist, wie wenn ich nach Arosa laufen müsste, also 170 Kilometer, das würde bestimmt fünf oder sechs Tage dauern, und ich wüsste nicht wo übernachten, dabei hätte ich bestimmt schon bald geschwollene Füsse».

Die Strecke Thalwil-Arosa wird auch in der «Weihnachtsmusik» kindgerecht reflektiert...

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Kirchenmusiker Peter Freitag, der die «Weihnachtsmusik» schrieb, freute sich, er in seinem Erstlingsstück dem oft vergessenen Josef «den Bart etwas zu stutzen», wie er mit einem Augenzwinkern meint. Er wollte zeigen, wie Marias Mann trotz wechselvollen Erlebnissen rund um Herbergssuche, Geburt des Kindes und Flucht vor einem machthungrigen Despoten schliesslich doch vom Blues zum Swing wechselte. Neben dem betrüblichen Blues und dem heiteren Swing kommen im Spiel auch andere Musikarten vor, nämlich Rap, Pop, Rock, Jazz und Latin. Die neue Form des «Krippenspiels» ist für den Profi-Musiker auch ein Versuch, viele musikalische Richtungen mit Kindern umzusetzen. Das gelingt ihm offenbar bestens. Nicht nur der zehnjährige Kevin meint: «Ein Weihnachtspiel ohne Musik wäre total langweilig».

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Gabriela Schöb, Kantorin der reformierten Kirchgemeinde Thalwil, freut sich ebenfalls «extrem» an der neuen «Weihnachtsmusik», die sie mit den vielen Kindern zur Aufführung bringt. Zwar hat sie in Thalwil schon zum 8. Mal musikalische Weihnachtsspiele realisiert. Dass «De Josef hät de Blues» aber ein Stück mit moderner «Band» ist, das explizit für Thalwil geschrieben wurde, sei aber speziell. Nun gelte es noch konzentriert zu proben, damit die Uraufführung am Samstag gelinge.

Froh ist die Musikerin um die dreiteilige Trägerschaft des Kinderchors: Die Aufführung wurde möglich dank dem Engagement der Musikschule, sowie der reformierten und der katholischen Kirchgemeinde Thalwil.

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Schon bald am Ende der Hauptprobe meint Nicola: «Mir gefallen die alten Weihnachtslieder von den Hirten und den Engeln, aber auch die modernen ´Songs´». Mit Elan singt er den ´Hirte-Rock´, den ´Josef-Swing´, den Rap ´Arme, arme Josef´ oder auch ´Full house´, eine moderne Interpretation von der Suche nach der gewünschten Unterkunft. Die Kinder singen die zu Ohrwürmern gewordenen Lieder selbst nach der Probe draussen in der Kälte am kalten und dunklen Winterabend.

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Auch Isabelle meldet sich nochmals zu Wort: «Wenn Josef sich mit Maria nicht zur Flucht entschlossen hätte, wäre das Kind nicht in einem Stall in einer Krippe, sondern in Nazareth vermutlich in einem Bett zur Welt gekommen», sinniert sie. Die Weihnachtsgeschichte wäre dann ganz anders verlaufen. «Der neue Freund Jesus» habe aber Erfreuliches in die Welt gebracht. Für Isabelle ist die Botschaft vom Frieden, von der Freude am Leben und von der Gerechtigkeit wichtig. «Es gibt zwar nicht für alle Menschen Gerechtigkeit», bedauert sie. Aber an Weihnachten sei doch Hoffnung in die Welt gekommen: «Das Kind von Gott hat einiges auf der Erde verändert», freut sich die Sechstklässlerin. «Vor allem den Frieden sollten die Menschen leben», findet sie.