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13. Uckermärkischer Orgelfrühling 2024


Ich habe die grosse Freude am 13. Uckermärkischen Orgelfrühling 2024 über Pfingsten dabei sein zu dürfen:

Sonntag - 19. Mai 2024 - 10:00 Uhr
Göritz, Dorfkirche
Musikalischer Konfirmations-Gottesdienst, auch zum (Orgel-)Hören und Mitmachen
Peter Freitag, Orgel (Schweiz)

Montag - 20. Mai 2024 - 10:30 Uhr
Prenzlau, Kirche St. Maria Magdalena
Heilige Messe am Pfingstmontag mit dem Orgelbuch von Alfred Zimmerlin
Peter Freitag, Orgel (Schweiz)

Montag - 20. Mai 2024 - 17:00 Uhr
Templin, Maria-Magdalenen-Kirche
Pfingstbrausen – „Braus und Tanz“
Peter Freitag, Orgel (Schweiz)

https://www.umkulturagenturpreussen.de/kulturagentur/uckermaerkischer-orgelfruehling/

«Braus und Tanz» – Orgelwerke von Johann Sebastian Bach, Max Reger und Alfred Zimmerlin zu Pfingsten und traditionelle Tänze aus dem Toggenburg und der Innerschweiz

«Da entstand auf einmal vom Himmel her ein Brausen.» Das Brausen und Hauchen des Heiligen Geistes an Pfingsten in den Choralvorspielen Bachs und Zimmerlins rahmt die rätselhafte Musik zur Trinität von Messiaen. Das Brausen transformiert sich zum Frühlingstanz und mündet in die Bitte um Frieden bei Martin.

Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Komm, heiliger Geist, Herre Gott (Fantasia in organo pleno) BWV 651

Der Choral ist prominent im Pedal, aber er beginnt erst nach etwa zwölf Takten nach einem langen Orgelpunkt. Ein Orgelpunkt ist ein liegender Ton im Bass, in diesem Vorspiel beginnt das Stück mit einem Orgelpunkt auf dem Grundton, es folgt eine kleine Tonleiter bis zum fünften Ton, dort beginnt dann der Choral majestätisch in breiten Noten.

Alfred Zimmerlin (1955)
Aus dem Orgelbuch (2013):
Hauch
Braus

Alfred Zimmerlin schreibt dazu:
Im neunteiligen, ungefähr eine Stunde dauernden «Orgelbuch» von Alfred Zimmerlin werden die Zuhörenden zu einem innerlich offenen Hören eingeladen. Sie werden auf eine durchaus emotionale Reise des beziehungsreichen Hörens von Klang mitgenommen, um auf dieser Reise vielleicht auch den «Geist» zu erleben, den Atem, Hauch, Braus, der im reinen Hören Gegenwart wird – und der im Christentum der «Heilige Geist» genannt wird. Das «Orgelbuch» setzt sich mit der Tradition des sogenannten «strengen Satzes» und des reinen, experimentierfreudig strukturierten Klangs in der geistlichen Musik vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart auseinander. Es ist gleichzeitig eine Art Orgelsinfonie und eine Art Pfingstgottesdienst in reinen Klängen. Das «Orgelbuch» ist dem Organisten der Uraufführung, Peter Freitag, gewidmet.

Alfred Zimmerlin
Geboren 1955. Studium der Musikwissenschaft und Musikethnologie an der Universität Zürich, Kompositionsstudien bei Hans Wüthrich und Hans Ulrich Lehmann. International tätig als improvisierender Musiker (Violoncello), unter anderem mit den Trios KARL ein KARL, Kimmig-Studer-Zimmerlin und mit zahlreichen andern Formationen. Professor für freie Improvisation an der Hochschule für Musik in Basel.
Die Werkliste des Komponisten Alfred Zimmerlin ist umfangreich, darunter finden sich Klavierstücke, Kammermusik mit oder ohne Live-Elektronik, Vokalmusik, Orchestermusik, Musiktheater, aber auch Arbeiten für Rundfunk und Film. Die Tätigkeiten Zimmerlins sind auch auf zahlreichen Tonträgern dokumentiert. www.alfredzimmerlin.ch

Max Reger (1873-1916)
Herr, nun selbst den Wagen halt op. 79b/12 (Choral von Huldrych Zwingli, Zürich)
Herr, nun selbst den Wagen halt op. 79b/3
Nun danket alle Gott op. 79b/11

«Die Protestanten wissen gar nicht, welchen musikalischen Schatz sie an ihren Chorälen besitzen», so soll Reger sich geäußert haben. Reger schreibt zwei kleine Choralvorspiele über den Choral des Zürcher Reformators Huldrich Zwingli.

Olivier Messiaen (1908-1992)
Les Corps Glorieux (1939):
I Subtilité des corps glorieux
VII Le mystère de la Sainte Trinité
Peter Freitag führt seit vielen Jahren immer wieder den Zyklus Messiaens über die «vergeistigten Leiber» in Uster auf, dies in musikalischen Andachten und Orgelkonzerten (bereits etwa acht Mal). Mit Alfred Zimmerlin (Celloimprovisation) und Maya Zimmerlin (Tanz) hat er den Zyklus ebenfalls im Rahmen des Orgelfestivals in Uster aufgeführt.

Joseph Rheinberger (1839-1901)
Intermezzo (aus der Sonate in H)
Der Lichtensteiner Rheinberger schreibt 20 Orgelsonaten, heute ist er vor allem als Komponist zahlreicher Vokalwerke bekannt.

Johann Sebastian Bach
Jesus Christus, unser Heiland, der von uns den Zorn Gottes wandt BWV 688
Ein aussergewöhnliches Duett über den lutherischen Choral zum Abendmahl. Das Hauptthema ist ein wildes, in sich gespiegeltes Dreitonmotiv: La-Ti-Do wechselt ab mit Do-Ti-La eine Oktave höher, daraus entsteht: La-Do (zehn Töne höher)-Ti-Ti-Do-La.
So streng das Motiv gebaut ist, so streng wird es kompositorisch durchgeführt – der Gesamteindruck ist aber überaus wild und zornig.

Johann Sebastian Bach
Komm, Gott, Schöpfer, Heiliger Geist
Die zweite Pfingstbearbeitung führt ein kleines Choralvorspiel aus dem Orgelbüchlein weiter in eine Fantasie (abermals) über den Choral im Bass. Zu Beginn ist der Zwölfachtel-Takt ein eingenwillig holpriger Tanz mit der Betonung der jeweils dritten Zählzeit im Bass.

Jakob Alder (1915-2004)
Früehlig im Appezellerland (Walzer)
Jakob Alder ist ein Komponist aus dem Appenzellerland in der Ostschweiz, der vor allem für Geige und Hackbrett komponiert hat.

Willi Valotti (1949)
De Oberrieter (Schottisch)
Willi Valotti ist ebenfalls Ostschweizer, er spielt Akkordeon und Schwyzerörgeli.

Traditionell
Bürgenstock-Polka
Die überlieferte Bürgenstock-Polka hat den in diesen Tagen weltberühmten Ort in der Innerschweiz im Titel, dort findet die Ukraine-Friedenskonferenz statt.

Frank Martin (1890-1974)
Agnus Dei aus der Doppelchörigen Messe (1926/1966)
Die Bitte um Frieden von Frank Martin schliesst das Programm in einem stillen Gesang ab.